Auch der Besuch dieser VA wurde auf dem Thing debattiert, jedoch als zu weit weg nicht näher beachtet.
Per Zufall meldete sich dann ein Sippenmitglied und gab Bescheid, dass noch Platz im Auto wäre und man noch mitfahren könne.
Kurzentschlossen meldeten wir uns für eine Woche " Mittelalter - Urlaub" an.
Wir brachen Donnerstag abends auf und wollten Freitag früh dort ankommen.
Betonung auf "wollten" ^^
Der Jahrhundertsturm in und um Wien warf unseren Zeitplan um gut 2 Stunden zurück.
Autobhnvollsperrung - man musste die umgestürtzten Bäume mit dem Schneeräumer von der Autobahn schieben damit es weiter ging.
Dank dieser Verspätung hatten wir dann aber das Vergnügen im Morgengrauen vor einer sehr imposanten römischen Villa zu stehen.
Gänsehautmoment ! Worte reichen dafür nicht aus !
Kurz darauf folgte ein Schreckmoment, als wir sahen, dass auch hier der Sturm gewütet hatte.Äste lagen auf und um Zelte, ein Pavillion - den Göttern sei Dank wurde sogar von einem kompletten Baum zerdrückt.Es blieb beim materiallen Schaden, auch hier sei nochmals den Göttern gedankt, dass es keine Verletzte oder gar Tote gab.
Nachdem wir uns erst mal im Hinterhof der Villa ausgeschlafen hatten ging es dann auf Erkundungstour.Wie man das als Deutscher eben gewohnt ist: gucken - nix anfassen!
Das erste was mir auffiel: Keine Kordel ! Null Absperrung! Das nächste: Alle Räume dekoriert - Obstteller, Geschirr, Becher, Stoffe, eine voll ausgestattete Küche, etc.
Wie mir später von den Veranstaltern erklärt wurde, handelt es sich hier um ein Museum zum anfassen, das meinen die wörtlich ^^
Wie wörtlich das gemeint ist, haben wir in dieser Woche erleben dürfen.
Zum einen durften wir alles benutzen was zum benutzen da ist: die Küche samt Mühlstein, die Zimmer, den Festsaal undundund ....
Zum anderen war ich überrascht wie wenig Berührungsängste die Besucher auch uns gegenüber hatten: die Tischdeko
war beinahe permanent in Gefahr aufgefuttert zu werden, verschlossene Zelte sind kein Hindernis, sondern erst recht interessant ;) Alles was in greifbarer Nähe ist, wird angegriffen :-D
Und es wird gefragt, es wird sich ausgetauscht, Ich habe es noch selten erlebt, dass sich Menschen so gerne über Handarbeit austauschen.Wir hatten tatsächlich eine Dame zu Besuch, die uns erzählte, dass sie das Nadeln von ihrer Mutter gelernt hat.
Unterhaltung für die Besucher gab es aber nicht nur durch die angereisten Reenactoren, sondern auch durch ein "Roleplay" vor Ort - nachzulesen hier:
https://www.carnuntum.at/de/was-ist-los-programm/2017-carnuntum-333-festival-der-spaetantike
Es gab dann auch die ein oder andere versuchte Entführung von durchaus wehrhaften Römerinnen.
Ein großes Gemeinsames Festessen, Training, Apell, etc.
An nahezu jedem Tag der Woche, die wir dort verbringen durften, war ständig ein Ansprechpartner des Museums vor Ort, es gab immer einen Ansprechpartner der nachfragte ob wir alles hatten, ob alles gut ist - beeindruckend.
Wir durften uns sogar dem etwas verwaisten Gewichtswebrahmen annehmen und wir durften - mein persönliches Highlight ! - die Küche benutzen, Ich bin immer noch hin und weg !Rischtisch koche - uff de Lehmofa ! Nicht so ganz ohne, aber hat geklappt ! *FREU*
Fazit: Wir würden uns freuen, wenn wir im nächsten Jahr wieder dabei sein dürften, wir haben viele nette Menschen getroffen, wir haben viele neue Impulse mit nach Hause genommen, nebst einer neuen Darstellung ;-)
Leider gab es auch einen Wermutstropfen:
Unser Alamannenzwerg wurde seines Drachenschwertes beraubt und mir ging eine nagelneue Fünfknopf-Fibel verloren. Ein bisschen Schwund ist ja immer ^^
Genug der Worte, hier ein paar Eindrücke die uns größtenteils
Adolf Achtsnit auf Polaroid gebannt hat.
Auf diesen Bildern sind hauptsächlich wir zu sehen, sollte jemand darauf abgebildet sein, der keine Veröffentllichung wünscht, bitte eine kurze Mail über das Kontaktformular, Danke !